Jury hat getagt

Der Weser-Kurier berichtet in seiner Ausgabe vom 17.11.2018 über das Ergebnis der Jury-Sitzung BDA Preis 2018.

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) hat seine Preise für herausragende Bauten in Bremen und Bremerhaven vergeben. Es ist mittlerweile die zwölfte Auflage der Prämierung, die alle vier Jahre veranstaltet wird. Dieses Mal konnte die dreiköpfige Fachjury unter 57 Wettbewerbsbeiträgen mit sehr unterschiedlichen Bauaufgaben auswählen. Während es in früheren Jahren beim Hauptpreis stets mehrere Gewinner gab, hat sich die Jury in der aktuellen Runde nach Mitteilung des BDA auf ein einziges Projekt festgelegt, das ganz besonders herausgestochen habe: Es ist das Gemeindehaus Unser Lieben Frauen an der Hermann-Heinrich-Meier-Allee, das im vergangenen Jahr zusammen mit der angeschlossenen Kindertageseinrichtung fertig geworden ist.
Bauherr ist die Bremische Evangelische Kirche. Die Architekten sind das Büro Völlmar (Hamburg) mit Katja-Annika Pahl (Hamburg/Bremen) und Campe Janda Architekten (Bremen). Daneben vergab die Jury noch drei Auszeichnungen: für den Neubau der Bremer Landesbank, heute Nord/LB, das Thünen-Institut in Bremerhaven und den Erweiterungsbau der Oberschule an der Kurt-Schumacher-Allee. Verliehen werden die Preise am 26. Februar in der Oberen Rathaushalle von Bürgermeister Carsten Sieling (SPD).

Beim Gemeindezentrum Unser Lieben Frauen ist die Jury geradezu verzückt und verfällt in Schwärmereien. Sie spricht von „gestalterischer Perfektion“ und einem Gesamtkonzept, „das tadellos funktioniert“. Der 4,4 Millionen Euro teure Bau an der Hermann-Heinrich-Meier-Allee ist ein von der Straße zurückgesetzter Saalbau mit einem Vorplatz, der die Besucher in eine Art Klosterhof mit umlaufendem Kreuzgang führt. „Das Foyer des Gemeindehauses mit Altentreff und die zweigeschossige Kindertagesstätte sind auf diesen Hof hin orientiert, der ein Miteinander geradezu provoziert“, schreiben die Juroren.

Der Kreuzgang sei Treffpunkt, Aufenthaltsort, Wetter- und Sonnenschutz zugleich. Es folgt eine Lobeshymne: „Wer den disziplinierten und ausgeklügelten Grundriss studiert, wer die durch viel Lärchenholz und den hellen dänischen Ziegel charakterisierte angenehme Stimmung in den Räumen intuitiv erlebt, aber auch wer die ungemein sorgfältige Fügung und Detaillierung sowie das unaufgeregte, ans Noble grenzende Design des Innenausbaus bewusst wahrnimmt, dem wird auf die Frage, was die Architekten besser hätten machen können, keine Antwort einfallen.“ Grund genug für die Jury, den BDA-Hauptpreis ausnahmsweise nur einmal zu vergeben – an Völlmar Architektur mit Katja Annika Pahl und Campe Janda Architekten.

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