Unser Lieben Frauen
Katja-Annika Pahl und Thomas Völlmar
Mitten in Schwachhausen entsteht ein neuer Ort für die Gemeinde „Unser Lieben Frauen“. Von der H.-H.-Meier-Allee aus sieht man einen Vorplatz mit Bäumen unter denen Sitz- und Spielplattformen zum Verweilen einladen. Am Platz steht ein markantes, klar geformtes helles Haus mit einem großen Fenster, durch das man die Silhouette eines Kreuzes erahnt. Aus der Nähe entdeckt man die besondere, vielfältige Klinkerstruktur, die das Haus umhüllt, und man kann einen ersten Blick in den neuen Gemeindesaal werfen.
Ein geschützter Hof mit einer umlaufenden Arkade bildet den Mittelpunkt des neuen Ensembles. Am Hofeingang ist die Tafel angebracht, die im alten Gemeindehaus über dem Eingang hing: „Der Acker ist die Welt“. Wie in einem offenen Foyer kann man sich – bevor man das Gebäude betritt – in dem Hof an einem geschützten Ort treffen, unterhalten oder auf der Bank sitzen. Bis zum Nachmittag ist der Eingang des Hofes durch ein Tor gesichert, so dass die Kinder ihn als zusätzlichen Spielbereich nutzen können. Im Sommer können hier Feste stattfinden, der Hof bildet die Erweiterung des Innenraums.
Ein „Sonntagseingang“ führt direkt vom Hof in den großen hellen Gemeindesaal. Durch variabel einstellbare Holzlamellen an allen Wänden lassen sich unterschiedliche Atmosphären herstellen. Sind die Lamellen offen, wirkt der Raum zu allen Seiten hell und transparent, man kann von außen sehen, was im Innern geschieht. Werden die Lamellen teilweise oder ganz geschlossen, entsteht ein sakraler Raum, der Geborgenheit ausstrahlt. Licht fällt durch ein Oberlicht auf den Altar, die Atmosphäre ist festlich und konzentriert. Im Saal gibt es eine kleine Galerie, auf der die Orgel stehen könnte.
Zwei „Alltagseingänge“ führen vom Hof aus im Norden in das Foyer der Gemeinde, im Süden in das der Kita. Durch das Öffnen von Schiebetüren können beide miteinander verbunden werden. Durch große Fensterflächen ist das Foyer hell und mit dem Hof verbunden. Im Foyer des Gemeindehauses befindet sich ein Café mit einem als Holzbox im Raum stehenden Tresen. Die Räume am Foyer lassen sich für größere Feste zusammen nutzen. Von der Kita-Küche aus kann das Catering für die Räume erfolgen. Neben den Eingängen vom Hof aus gibt es einen weiteren Eingang an der Gerhart-Hauptmann-Str. an der Stelle des bisherigen Kita-Eingangs. Beide Eingänge sind von den Büros der Mitarbeiterinnen aus zu überschauen.
Ein Spiel- und Bewegungsflur mit Blick in den Hof verbindet die Räume der Kita miteinander. Im Flur steht die Treppe als multifunktionale Holzbox, die Spiel-, Aufenthalts- und Klettermöglichkeiten für die Kinder bietet. Alle Gruppenräume haben einen direkten Zugang in den großen gesicherten Spielbereich im Süden. Vom Flur aus gelangt man in den Hof, der bei geschlossenem Tor als zusätzlicher Spielbereich zur Verfügung steht.
Eine Wegeverbindung um das Gebäudeensemble herum ermöglicht kurze Wege vom Wohngebiet an der Gerhart-Hauptmann-Straße zum Emmaplatz und schafft so eine sinnvolle Erweiterung des Wegenetzes in dem Quartier.
Genehmigungsplanung
Werkplanung
Mitwirkung Objektüberwachung
Lutzenberger + Lutzenberger (Prinzipalien)
Zill Klochinski Hütter Scharmann Ingenieure (Tragwerksplanung)
Ingenieurgesellschaft für Kommunikations- und Energietechnik (Elektroplanung)
V + W Ingenieurplanung (TGA-Planung)
Ingenieurbüro T. Wackermann (Brandschutzkonzept)
Taubert & Ruhe (Raumakustik)
Campe Janda Architekten (LPH6-8)
Thomas Völlmar
Denise Scherf
Mirko Willert
Corinna Neumann
db 1|2 2018
marlows 03.2018
German-Architects Magazin 04.2018
Baunetz 07.2018
Jahrbuch Architektur Hamburg 2018
BDA Preis Bremen 2018